Herr Wallberg empfiehlt

 

Das alte Russland ist uns näher als wir meinen.

 

Ende Februar 1917:

 

In den Palästen Petrograds wird getanzt und

in den Opern gesungen, während sich auf den Straßen die Proteste ausweiten und

die staatliche Ordnung in Bedrängnis gerät.

Doch weil der Innenminister glaubt,

alles im Griff zu haben, verlässt der Zar

mit seinem glamourösen Hofzug die Hauptstadt. Er sollte sie nie wieder betreten,

denn jetzt geht alles ganz schnell,

bricht eine unerschütterlich wirkende Herrschaft in wenigen Tagen zusammen.

 

In einem alles mitreißenden Strudel

geht das Zarenreich unter

und mit ihm alle Alternativen,

die Rußland in eine andere Zukunft

geführt hätten.

 

Die letzte Woche des Zarenreichs

so lebensnah, als säße man im Kino

 

Jörg Baberowski

Die letzte Fahrt des Zaren

- Als das alte Rußland unterging -

C.H.Beck Verlag

Gebunden, 380 Seiten

28€


Herr Kämper empfiehlt

 

Ein notwediger Blick zurück.

 

1936:

Das Jahr, als im Nahen Osten die Gewalt ausbrach.

Nur wer die Wurzeln des Nahostkonflikts kennt,

kann die Krise besser verstehen

Im Frühjahr 1936 brach im Heiligen Land eine arabische Rebellion gegen die jüdischen Einwanderer und die britische Mandatsmacht aus. Der Aufstand dauerte drei Jahre,

kostete Tausende Menschen das Leben

und markiert den Beginn

der Gewaltgeschichte des Nahen Ostens.

In dieser Zeit schlossen sich die Palästinenser über alle Gegensätze hinweg als Volk zusammen, während die Zionisten zu der Überzeugung gelangten, ihre Interessen nur mit Waffengewalt durchsetzen zu können.

 

Anschaulich und lebendig, gerecht gegenüber beiden Seiten, schildert Oren Kessler einen welthistorischen Schlüsselmoment, der bisher

nur wenig beachtet wurde. Sein Buch hilft,

die Ursachen einer Tragödie zu verstehen, deren Ende bis heute nicht absehbar ist.

 

Oren Kessler

Palästine 1936

- Der Große Aufstand und die Wurzeln des Nahostkonflikts -

Hanser Verlag

Gebunden, 384 Seiten

28€


Herr Kämper empfiehlt

 

Nach Italien nun Frankreich - die neue Kulturgeschichte von Volker Reinhardt.

 

Frankreich, das sind wohlgeordnete Gärten

und Boulevards, klares cartesianisches Denken, die Staatsräson eines Kardinal Richelieu 

und die Prinzipientreue des Code Napoléon.

 

Frankreich, das sind andererseits

die kriegerischen und amourösen Leidenschaften der Troubadoure, Lustschlösser an der Loire, tragische Liebschaften, große Gefühle

und elegante Verführung in Literatur und

Theater, Film und Haute Couture.

 

Frankreich, das ist schließlich subversiver Geist von Christine de Pizans Stadt der Frauen

über den Spott Voltaires und Baudelaires Poesie des Morbiden bis zu Asterix dem Gallier.

 

Volker Reinhardt zeigt, wie das Streben nach Klarheit und Ordnung, religiöse, intellektuelle, erotische Leidenschaft und der Geist

der Unterwanderung und des Umsturzes eine Einheit bilden, die das unverwechselbare Flair

der französischen Kultur ausmacht. Sein mit wunderbarer Leichtigkeit geschriebenes Buch

lädt dazu ein, sich von Esprit und Leidenschaft des «süßen Frankreich» anstecken zu lassen.

 

Volker Reinhardt

Esprit und Leidenschaft

- Kulturgeschichte Frankreichs -

C.H. Beck

Gebunden, 656 Seiten mit 106 Abbildungen

38€


Herr Kämper empfiehlt

 

Eine Familie und der Wein.

 

Seit mehr als 450 Jahren betreibt die Familie

von Andreas Wagner einen bäuerlichen Betrieb

in der Nähe von Mainz. Landwirtschaft, Weinbau und Viehzucht prägten das Leben aller bisherigen Generationen. Die harte Arbeit auf dem Feld und im Weinberg sicherte über Jahrhunderte hinweg die Stellung der Familie im Dorf.

 

Anhand einzelner Protagonisten der vorangegangenen fünf Generationen der Familie erzählt der Autor ebenso von den Agrarinnovationen des 19. Jahrhunderts und dem sich rasant beschleunigenden Strukturwandel

in der jungen Bundesrepublik wie von familiären Katastrophen und der Suche jeder Generation nach dem richtigen Partner für die Kinder.

 

Wandel und der Mut zu Veränderungen sind dabei stets unabdingbare Voraussetzungen gewesen, den Familienbetrieb zu erhalten. Nicht selten waren es besonders die Frauen, die die Entwicklung entscheidend prägten. Über alle Zäsuren hinweg gelang es immer, dass eines der Kinder den Betrieb weiterführte – und zwar aus freien Stücken.

 

Andreas Wagners Buch ist eine unterhaltsame, zugängliche und zeitgeschichtlich fundierte Familienchronik.

 

Andreas Wagner

Zwischen Reben und Rüben

- Eine Geschichte von Trauben, Wein und fünf Generationen -

Wallstein

Gebunden, 275 Seiten

24€


Herr Kämper empfiehlt

 

Wie entstehen "die Nachrichten"?

 

Die Tagesschau ist die wichtigste Nachrichtenmarke des Landes.

Millionen Menschen informieren sich täglich

bei ihr. Doch immer mehr Zuschauer beklagen eine einseitige Berichterstattung:

Über die Flüchtlingskrise, die Coronazeit,

den Klimawandel oder die Kriege in Gaza

und der Ukraine.

 

Alexander Teske hat sechs Jahre bei der Tagesschau die Themen der Sendungen geplant. In seinem Blick hinter die Kulissen zeigt er

wie Karrieristen, Machtkämpfe und politische Überzeugungen die Sendung prägen.

 

Teske hinterfragt die Nähe zur Politik, die Rolle der Experten und den Umgang mit der AfD.

Er zeigt, womit die Tagesschau in den sozialen Medien erfolgreich ist, warum dem Sport, Unwettern und den Royals der rote Teppich ausgerollt wird und immer öfter

Kurzatmigkeit zu Fehlern führt.

 

Alexander Teske

inside tagesschau

Zwischen Nachrichten und Meinungsmache

Langen/Müller

Paperback, 296 Seiten

22€


Herr Kämper empfiehlt

 

Der Westen und der Iran -

eine Kritik.

 

Iran fordert die Weltpolitik heraus.

Der Westen hat viel zu lange weggesehen

und sich stattdessen für ein Atomabkommen gefeiert, das das Regime der Mullahs stärkte. Irans Raketenprogramm wurde ignoriert,

ebenso die desaströse Menschenrechtslage und die massiven regionalpolitischen Ambitionen

der »Achse des Widerstands«.

 

Auch als daraufhin ein revolutionärer Prozess

in Iran begann, änderte sich nichts an der strategischen Kurzsichtigkeit des Westens. 

 

Ali Fathollah-Nejad, einer der gefragtesten

Iran-Experten Deutschlands, zeigt,

was für eine Verantwortung die westliche Politik am ungebremsten Hegemonialstreben Teherans und der Eskalation im Nahen Osten hat.

Und er entwirft die Eckpfeiler einer Iran-Politik, die weder die Werte des Westens

noch seine Interessen verrät –

und dadurch nicht nur die Demokratiebewegung stärkt, sondern auch nachhaltig

zur regionalen Sicherheit beiträgt.

 

Ali Fathollah-Nejad

Iran - Wie der Westen seine Werte und Interessen verrät

Aufbau Verlag

Paperback, 456 Seiten

22€